Deutsche Schabe
Lateinisch: Blattella germanica
Farbe: braun bis dunkellehmfarben, Beine und Fühler heller als Körper. Körperlänge: 9-15 mm mit horizontal abgeflachtem Körper. Halsschild: zwei dunkle Längsstreifen, Rand des Halsschildes undurchsichtig, gelbbraun.
Sonstige Merkmale: Beide Geschlechter als erwachsene Tiere geflügelt, fliegen aber selten, eher Läufer, beim Weibchen überragen die Vorderflügel den Hinterleib Geschlechtsdimorphismus, Männchen schlanker und kleiner als Weibchen Oothek mit 20-40 Eiern etwa 6-9 mm lang, wird vom Weibchen während der Embryonalphase herumgetragen.
Vorkommen und Bedeutung:
Die Deutsche Schabe ist in den gemäßigten Breiten die häufigste Spezies und kommt in Gaststätten, Großküchen, Hotelbetrieben, Krankenhäusern, aber auch in (meist zentralbeheizten) Wohnungen vor. Der Befallsschwerpunkt liegt häufig im Küchenbereich oder in Räumen, in denen Lebensmittel verarbeitet werden. Wäschereien werden aufgrund der hohen Temperatur und Feuchtigkeit ebenfalls gern von der Deutschen Schabe besiedelt und können bei der Verbreitung der Deutschen Schabe besonders in Krankenhäusern eine wichtige Rolle spielen. Zoologische Gärten und Zoohandlungen haben aufgrund der dort herrschenden hohen Temperaturen ebenfalls häufig Schabenprobleme. Moderne Einkaufszentren sind aufgrund der hohen Temperaturen, des vielfältigen Nahrungsangebotes und der zahlreichen Versteckmöglichkeiten besonders gefährdet. Viehställe (besonders Schweineställe) in landwirtschaftlichen Betrieben können ebenfalls von der Deutschen Schabe besiedelt werden. Im Freien kann diese Art nur unter günstigen, warmen Bedingungen überleben, z. B. in Depnien. Bevorzugt werden Bereiche, deren Temperatur mehr als 20° C beträgt und die sich in der Nähe einer Nahrungs- und einer Feuchtigkeitsquelle (hinter Waschbecken, Küchenschränken, Wärmeaustauschern von Kühlschränken, aber auch in elektrischen Geräten) befinden. Auch hinter Scheuerleisten, Türrahmen, defekten Fliesen, Mauerfugen, Bildern und Spiegeln werden die Tiere regelmäßig gefunden. Schächte mit Warmwasser-, Abfluss- und Heizungsrohren, Fernheizungen und Müllschlucker-Anlagen sind ebenfalls ideale Verbergeorte und dienen gleichzeitig der Verbreitung. Während der Aktivitätszeit können sich die Tiere aber durchaus auch in kalten Bereichen aufhalten (z. B. zur Nahrungsaufnahme). Unter 4° C sind die Tiere allerdings nicht mehr aktiv. Ihre obere Temperaturgrenze liegt bei 42° C. Die Imagines sowie die älteren Larvenstadien können durchaus bis zu 40 Tage hungern, wenn eine ausreichende Feuchtigkeitsquelle zur Verfügung steht. Jeder Spalt in der Umgebung einer Nahrungsquelle kann tagsüber als Versteck genutzt werden, wobei die Schaben ein auffälliges Aggregationsverhalten zeigen, das durch sog. Aggregationspheromone gesteuert wird, die mit dem Kot abgegeben werden. Hierbei reichen dem 1. Larvenstadium Spalten von 1 mm Höhe, die Imagines benötigen mindestens 5 mm. Die Deutsche Schabe ist generell nachtaktiv und verbringt ca. 75 % des Tages in ihren Verstecken. Tagsüber umherlaufende Tiere deuten meist auf einen sehr starken Befall und auf eine hohe Besatzdichte in den Verstecken hin. Die Tiere werden meist durch Verpackungen von Lebensmitteln (z. B. Wellpappe), durch Paletten und dergleichen, aber auch durch gebrauchte Elektrogeräte (Kühlschränke, Fernseher, Mikrowellen usw.) in den Wohnbereich eingeschleppt. Von einer günstigen Befallsquelle (z. B. Gastwirtschaft) kann eine kontinuierliche Einwanderung in die Umgebung erfolgen. Die Deutsche Schabe kann sich von allen möglichen organischen Substanzen ernähren, die energetisch verwertbare Materialien enthalten. Die Aktivität der Tiere hängt vom Stadium bzw. von ihrer Physiologie ab. Die Weibchen reduzieren ihre Aktivität während des Austragens der Ootheken. Die Larven verharren die letzten drei Tage vor der nächsten Häutung in ihren Verstecken und bereiten sich auf diesen Prozess vor. Die ersten beiden Larvenstadien haben nur einen geringen Aktivitätsradius im Bereich ihrer Feuchtigkeitsquellen. Die durch die Deutsche Schabe hervorgerufenen Fraßschäden an Lebensmitteln und Vorräten, aber auch an Leder, Textilien und Papier, sind meist gering. Die Kontamination der Nahrungsmittel mit Kot, Kropfinhalt oder Exkreten aus Speicheldrüsen stellt dagegen ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. In landwirtschaftlichen Betrieben kommt es aufgrund der Übertragung von Krankheitskeimen durch Schaben auf das Vieh zu Verlusten im Fleisch- und Milchertrag. Durch die Verunreinigung von Lebensmitteln und den üblen Geruch, den Schaben verbreiten, sind kontaminierte Lebensmittel für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet.
Bekämpfung:
Im Vordergrund von Gegenmaßnahmen steht die rechtzeitige Entdeckung von Befällen. Hierzu sind Klebefallen mit entsprechenden Lockstoffen sog. Detektoren bestens geeignet. Befälle von Deutschen Schaben bekämpft man durch die Ausbringung von Fraßködern (in diesem Fall Schabengel) oder Sprüh-Insektiziden. Hierbei ist die Beköderung mit Fraßgiften zu bevorzugen, da sie die wenigsten Risiken für die Umwelt bergen. Da Schabenbekämpfung durch Einzelmaßnahmen keinen durchschlagenden Erfolg bringt, können nur kontinuierlich durchgeführte und überprüfte Bekämpfungen nach einem festen System zu einem dauerhaft wirkungsvollen Ergebnis führen. Chemische Bekämpfungsmaßnahmen sollten stets nur durch sachkundige Schädlingsbekämpfer ausgeführt werden. Die Entwicklung von Deutschen Schaben ist stark vom Nahrungs- und Wasserangebot in den Befallsbereichen abhängig. Deshalb erhöhen Sauberkeit und die Abwesenheit von Wasser den schnellen Tilgungserfolg bei Bekämpfungen und verringern das Risiko einer erneuten Ansiedlung. Deutsche Schaben nutzen alle Spalten im Mauerwerk, Maschinen etc. als Niststätten. Deshalb sollten alle Ritzen in Wänden, am Fußboden etc. verschlossen werden. Bei starkem Schabenbefall sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen! Sprechen Sie uns bitte an!
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