Verwilderte Haustauben (Stadttauben) bringen in der Regel katastrophale Folgen mit sich und stellen Stadtverwaltungen, Hausbesitzer und Hausverwaltungen diesbezüglich vor enorme Probleme, denn neben Kotverschmutzungen sind sie gefährliche Krankheitsüberträger.
Eine Taube produziert pro Jahr etwa 5-6 Pfund Kot. Die Schäden die Tauben Bauwerken alleine durch die Kotverschmutzungen anrichten betragen allein in Deutschland viele Millionen Euro.
Die verwilderte Haustaube (Stadttaube) ist ca. 35 cm lang, blaugrau bis dunkelgrau gefärbt und besitzt unter anderem eine weiße Schwanzbasis und mehrere schwarze Querstreifen auf den Flügeln. Allerdings tritt die verwilderte Haustaube (Stadttaube) auch in braunen, weißen und weiß gefleckten Variationen auf.
Beschreibung
Das Taubenweibchen legt pro Gelege 2 Eier. Je nach Nahrungs- und Witterungsverhältnissen gibt es 2-6 Gelege pro Jahr. Die Eier werden zwischen 16 und 20 Tagen bebrütet. Die Jungvögel verbleiben zwischen 30 und 40 Tagen im Nest (Nesthocker). Die verwilderte Haustaube (Stadttaube) begnügt sich mit einem sehr einfachen Nest aus kleinen Zweigen, Ästen, Fäden, Markisenkästen etc.
Die verwilderte Haustaube (Stadttaube) kehrt gewohnheitsmäßig an ihren alten “Stammplatz“ zurück, auch wenn dieser zwischenzeitlich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden ist. Binnen kürzester Zeit wird auch dieses neue Gebäude befallen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzensamen und Vogelfutter. Allerdings nimmt die verwilderte Haustaube (Stadttaube) auch gewöhnliche “Menschennahrung“ wie zum Beispiel Pommes Frites, Brotkrümmen und dergleichen mit Vorliebe zu sich. Deswegen sind Stellen, an welchen Erfrischungsstände, Bratwurststationen, Bäckereien und dergleichen beheimatet sind, sehr häufig von Tauben heimgesucht.
Entsprechend ihrem sozialen Verhalten treten verwilderte Haustauben (Stadttauben) in Brutschwärmen auf, welche in engen, kleinen Grenzen liegen, in welchen wiederum sowohl Ruhe-, Nist- und Brutplätze ebenfalls liegen. Sogenannte “Fressschwärme“ bestehend aus den Mitgliedern der unterschiedlichsten Brutschwärme, benötigen in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot zumeist größere Territorien. In jeder Taubenkolonie besteht eine harte, soziale Rangordnung (Hackordnung).Die dominierenden Tiere, zumeist die Taubenhähne, nehmen an den Futterstellen zuerst die Nahrung
auf und ebenfalls die besten Nist- und Schlafplätze in Beschlag. Werden durch gezielte Fang- oder Vernichtungsaktionen die Brutschwärme dezimiert, so wandern innerhalb kürzester Zeit andere Tauben aus den “Nachbarbezirken” in diese, nun verkleinerte Kolonien zu.
Volkswirtschaftlicher und gesundheitlicher Schaden
Aus materieller und auch aus hygienischer Sichtweise gehört die verwilderte Haustaube (Stadttaube) zu der Gruppe der Schädlinge. Der äußerst aggressive Taubenkot (Salpetersäure) greift selbst modernste Baumateriallien wie z.B. Beton, Aluminium, Sandstein und selbst Stahl sowie jede andere Bausubstanz wie Marmor, Ziegel und dergleichen an. Die Säure dringt in das Material ein und macht es spröde und unansehnlich. Die Reinigungskosten vervielfachen sich bei Taubenkot außerdem ist die Fassade bereits nach kürzester Zeit wieder unansehnlich und verunstaltet.
Allerdings wird die gesundheitliche Gefährdung meist immer noch unterschätzt. Am Körper der verwilderten Haustaube (Stadttaube) sowie im Nistmaterial befinden sich zahlreiche Parasiten, welche beim Menschen Juckreiz, Quaddelbildung bis hin zur Allergie führen können, wie z.B. die Taubenzecke, der Taubenfloh, die große Taubenlaus, die Vogelmilbe und viele andere. Die bakteriologische Gefährdung wird unter anderem durch die folgenden Bakterien / Erreger hervorgerufen.
• Ornithose ( u.U. tödliche Lungenentzündung )
• Listeriose ( Hirnhautentzündung )
• Myxovirose ( Augenentzündung )
• Toxoplasmose ( Entzündung der Leber bzw. Lunge )
• Paratyphus ( u.U. tödliche Durchfallerkrankung )
• Salmonellose ( Lebensmittelvergiftung )
Die Behandlung dieser Krankheiten ist sehr aufwendig und verursacht durch eventuellen Personalausfall ebenfalls Schäden, welche zusammen mit den materiellen Schäden pro Jahr einen
mehrstelligen Millionenbetrag ausmachen.
Die Dezimierung der Taubenbestände kann nur erreicht werden wenn den Tauben Nistmöglichkeiten und Nahrung entzogen werden. Wegfangen und oder Abtöten hilft nur vorübergehend. Die freigewordenen Nistmöglichkeiten werden innerhalb kurzer Zeit wieder von anderen Tauben genutzt. Dann dreht sich die Spirale weiter. Im Klartext heißt das, das nur der Schutz von Gebäuden und
Bauwerken durch bauliche Maßnahmen wie die Montage von Spikes, Netzen und Elektro-Systemen Abhilfe schaffen können.